Gründung und Anfangsjahre
Am 26. Juli 1924 wurde als zweiter Schützenverein in Eldagsen die Schützengilde gegründet, die den Einwohnern aus der Arbeiterschaft ebenfalls die Möglichkeit geben sollte,
schießsportlich tätig zu sein.
Als erster Vorsitzender der Gilde wurde Heinrich Schröder gewählt.
In den Sommermonaten wurde im 14-tägigen Wechsel mit dem
Jägercorps, auf dem Stand »Am Schützenplatz«, aus dem Keller des Schützenhauses geschossen.
Es wurde mit Großkaliber-Scheibenbüchsen auf eine Entfernung von 135 m auf eine 12er Ringscheibe angelegt. Diese befand sich in einem Deckungshäuschen.
Zu jedem durchgeführten Schießtag wurde die Munition noch von Hand wiedergeladen. Die Scheibenbüchse wurde
vom Büchsenspanner gepflegt, dieser führte die Aufsicht beim Schießen und lud die Waffe.
In der Deckung wurde der Dienst durch zwei Schützenbrüder durchgeführt. Einer betätigte den Scheibenmechanismus, der zweite zeigte mit der Anzeige die Ringzahl und mit einer
Kelle die Schusslage an.
Die Schießscheiben waren schwarz, nur der Mittelpunkt 10, 11 und 12 hatten einen weißen Spiegel.
Nach den ersten erfolgreichen fünf Jahren beschloss man, auch nach außen hin mit einer eigenen Fahne sichtbar zu sein. Die Fahne wurde bei der Hannoverschen Fahnenfabrik bestellt. Mit einer Feierstunde wurde die Fahne im Berggartensaal am 19. November 1929 eingeweiht. Bei dieser Fahnenweihe wurde ein gesticktes Fahnenband von den Frauen der Vereinsmitglieder überreicht.
Die politischen Gegebenheiten nach 1933 machten auch vor der Schützengilde nicht halt. So kam es, dass die Mitglieder am
13. Mai 1939 gezwungen wurden die Auflösung der Schützengilde zu beschließen.
Entwicklung nach 1945
Nach dem Krieg dauerte es fast 8 Jahre, bis sich am 7. Juli 1953 im Gasthof Olpe 19 Männer zusammenfanden, die die Tradition der Schützengilde fortsetzen wollten.
Bis zur ersten regulären Generalversammlung wurden als Vereinsvorstand gewählt:
Heinrich Schmidt als 1. Vorsitzender
Friedrich Ahrens als 2. Vorsitzender
Friedrich Albrecht jun. als Schriftführer
Als Startkapital stand dem Verein der beachtliche Kassenbestand von 0,25 DM zur Verfügung.
Bereits drei Tage später ging beim Vorsitzenden die Einladung
zum Städtischen Freischießen 1953 ein. Und so feierte die Schützengilde in der Zeit vom 12. bis 14. Juli 1953 das
erste Schützenfest seit der Auflösung im Jahre 1939. Am Sonntag, den 14. Juli fand das erste Königsschießen nach
der Neugründung statt. Bester Schütze und damit König wurde Karl Ahrens. Man beschloss jedoch, dass die Königskette vom
letzten König vor dem Kriege, Heinrich Schmidt, getragen werden sollte.
Die erste reguläre Generalversammlung fand am 8. August 1953 statt. Auf der Tagesordnung standen die Vorstandswahlen
und der Jahresbeitrag,
In den Vorstand wurden gewählt:
Fritz Bodensiek als 1. Vorsitzender
Friedrich Ahrens als 2. Vorsitzender
Friedrich Albrecht als Schriftführer
Fritz Spohr als Kassierer
Konrad Wiegmann als Schießmeister
Der Jahresbeitrag wurde von der Versammlung auf 6,00 DM festgesetzt. Erfreulich auch, dass an diesem Abend bereits sechs Neuaufnahmen zu verzeichnen waren.
Zum Vereinslokal wurde der Berggarten gewählt. Bereits am 30. August trafen sich die Mitglieder zum ersten Übungsschießen mit dem Luftgewehr dort. 34 Schützen traten zum Vergleich vor die Scheiben und Werner Schill erhielt mit 134 Ring an diesem Abend den Titel »Bester Schütze«.